40 Jahre Inflation in der Schweiz – Teil 2: Inhalt und Gewichtung des «Warenkorbs»

Der aggregierte LIK

Im ersten Teil der Serie hat die Datenanalyse zum Landesindex der Konsumentenpreise (LIK) aufgezeigt, dass die Inflation in der Schweiz zwischen 1983 (Beginn der Zeitreihe) und 2008 auf annualisierter Basis 1.87% betrug und dann einen Seitwärtstrend bis Mitte 2021 einschlug.

Noch interessanter als die Betrachtung des aggregierten LIK ist jedoch die Analyse der jeweiligen Komponenten, aus welchen sich der LIK zusammensetzt. Oder anders ausgedrückt: wie sieht die Preisentwicklung der verschiedenen Güter- und Dienstleistungskategorien über eine längere Zeitperiode aus?

Der «Warenkorb» und die Gewichtung der Index-Komponenten

Der LIK ist ein Warenkorb von Konsumgütern und -dienstleistungen. Die Zusammensetzung des Warenkorbs und die Bestimmung der Gewichtungen durch das Bundesamt für Statistik (BfS) sollen dabei eine Quantifizierung der Inflation darstellen, welche ein «typischer» Konsument erlebt.

In den analysierten Daten setzt sich der Warenkorb aus den folgenden Index-Komponenten zusammen:

  • Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke
  • Alkoholische Getränke und Tabak
  • Bekleidung und Schuhe
  • Wohnen und Energie
  • Hausrat und Haushaltsführung
  • Gesundheitspflege
  • Verkehr
  • Nachrichtenübermittlung
  • Freizeit und Kultur
  • Unterricht
  • Restaurants und Hotels
  • Sonstige Waren und Dienstleistungen

Die Komponenten sind in den ausgewerteten Daten folgendermassen gewichtet.

Die Komponente «Wohnen und Energie» hat bspw. eine Gewichtung von 25.3%, während die Komponente «Bekleidung und Schuhe» nur mit 3.2% gewichtet ist.

Wie sehr die tatsächlich «erlebte» Inflation mit der Entwicklung des LIK übereinstimmt, hängt sehr davon ab, wie vergleichbar der eigene Warenkorb mit demjenigen des LIK ist.

Inflationsentwicklung nach Index-Komponente

Doch wie haben sich die Komponenten des LIK über die Zeit hinweg entwickelt? Über den Zeitraum von 1983 bis 2023 ergibt sich das nachfolgende Bild.

Sehr deutlich ersichtlich ist der starke Preiszerfall in der Komponente «Nachrichtenübermittlung». Bei den anderen Komponenten ist bis Anfang der 1990er-Jahre ein genereller Preisanstieg zu beobachten, welcher sich für einige Komponenten dann fast kontinuierlich fortsetzte, und für andere Komponenten in einen Seitwärts-Trend (zumindest bis Mitte 2021) überging.

Ebenfalls ist zu beobachten, dass die Index-Komponenten eine sehr unterschiedliche Entwicklung aufweisen – i.e. die Höhe der Inflation variiert deutlich.

Selbst kleinere Unterschiede in der jährlichen Inflationsrate – bspw. 1% vs. 2% – multiplizieren sich über längere Zeiträume zu bedeutenden Differenzen. Ein Unterschied von lediglich einem Prozentpunkt führt bspw. über 20 Jahre zu einer Differenz von 21.8%: der eine Preis ist von 100 auf 122 (1% p.a.) gestiegen, der andere von 100 auf 148.6 (2% p.a.).

Daher lohnt sich eine differenziertere Betrachtung der Komponenten. Mehr dazu im nächsten Beitrag.


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